Luckenwalde richtet sich nach den Regeln

Der Luckenwalder SC wird heute mit keinem oder ganz wenigen deutschen Sportler(n) antreten. Bei allen verständlichen Argumenten gegen diese Praxis wollen wir von der RWG gute Gastgeber sein. Auf dem Thema „Überfremdung der Ringer-Bundesliga“ ist genug herumgeritten worden. Heute wollen wir uns auf den Sport konzentrieren. Denn man darf folgendes nicht vergessen:
-Rahmat Soukra, Valo Jordanov, Zafer Guliev, Imre Szalontei, Marian Skubacs, Mnatsakan Iskandarian, Sergej Smal, Johann Gorski, Björn Kornbakk, Phil Brown, Krystof Poblocki u.v.m. waren auch keine lupenreine Deutschen. Wir haben diese Sportler gerne im Kahlgrund gehabt und uns mit ihnen über ihre Siege gefreut. Und wir haben diese Sportler gefeiert. Warum wollen wir dies nicht auch unseren Freunden aus Luckenwalde gönnen?
-Übrigens sind auch Michael Fuchs, Christian Graupeter, Andre Backhaus, Rainer Oehme, Uwe Böhm, Eberhard Probst, Lutz Remus, Udo Stein, Andreas Lemke, Jannis Zamanduridis, Torsten Wagner u.v.a., die für die RWG auf die Matte gingen, nicht gerade waschechte Kahlgründer.
-Den Luckenwalder Sportlern kann man gar keinen Vorwurf machen. Die ringen da, wo man ihnen am meisten zahlt. Dies ist ihr gutes Recht und völlig normal.
-Der Verein strebt den optimalen sportlichen Erfolg an. Das ist der Sinn eines Mannschaftssportes auf dem obersten Leistungsniveau. Der SC bewegt sich im Rahmen der gültigen Regeln.
-Nun könnte man also dem DRB den Schwarzen Peter zuschieben. Da aber das gültige EU-Recht eine Festschreibung auf deutsche Sportler ausdrücklich untersagt, sind dem DRB die Hände gefunden. Eine Kontingentierung wäre nur als freiwillige Maßnahme umzusetzen. Dem haben sich die Vereine bisher mit großer Mehrheit aus puren egoistischen Motiven widersetzt.
-Luckenwalde hat noch immer etliche erstklassige deutsche Ringer. In Hallbergmoos, Neuss, Witten oder Schifferstadt kann man davon nicht sprechen.
-Der 1.Luckenwalder SC und sein Trainer Fred Hempel haben für den Ringkampfsport unendlich viel geleistet, auch schon vor 1990. Die jetzige Phase des „großen Geldes“ wird enden. Und dann werden wir froh sein, dass wir die Talentschmiede in Brandenburg haben.

Kurt Kern